In einer Welt, die sich immer schneller dreht, vergessen wir leicht, dass Kraft nicht immer laut, sichtbar oder fordernd ist. Manchmal liegt sie in der Stille zwischen zwei Atemzügen. Im achtsamen Innehalten. In dem Moment, in dem wir uns erlauben, einfach nur zu sein.
Es ist kein Zufall, dass dieser Satz von Friedrich Schiller seit Jahrhunderten überdauert. Denn gerade dann, wenn wir glauben, funktionieren zu müssen, wenn das Leben laut und fordernd ist – genau dann liegt in der bewussten Ruhe unsere größte Stärke.
In den letzten Wochen habe ich mich bewusst etwas zurückgezogen. Zwei aufeinanderfolgende Todesfälle innerhalb meiner Familie haben mich tief berührt – und gleichzeitig daran erinnert, wie zerbrechlich und wertvoll das Leben ist. Auch das vergangene Jahr war voller Aktivitäten, Projekten und Termine. Viel zu tun, aber wenig Raum für das einfache Sein.
Mein Körper hat irgendwann ganz klar signalisiert: „Drück die Pause-Taste.“
Und genau das habe ich getan.
Ich habe innegehalten.
Ich habe gespürt, dass es Zeit ist, nach innen zu lauschen und mich zu fragen:
Was ist wirklich wichtig?
Gerade als Yogalehrerin, als Begleiterin für andere, ist es leicht, in alte Muster zu rutschen – immer da zu sein, immer zu geben, stark zu wirken. Und dabei sich selbst ein Stück weit zu verlieren. Doch auch ich bin auf dem Weg. Auch ich darf stehen bleiben, innehalten, mich neu ausrichten.
In der Ruhe liegt die Kraft – das klingt so einfach und ist doch oft der mutigste Schritt.
Denn in der Stille begegnen wir uns selbst.
Hier dürfen alle Fragen da sein, die sonst im Lärm des Alltags untergehen:
– Wie geht es mir wirklich?
– Was brauche ich gerade?
– Was trägt mich?
– Und was darf ich loslassen?
In der Ruhe entsteht Raum – für neue Gedanken, für Kreativität, für Heilung.
Aus der Stille erwachsen Impulse, die nicht aus dem „Müssen“, sondern aus dem Wesentlichen kommen.
Aus dieser Kraft heraus möchte ich weitergehen. Und ich lade dich ein, dir selbst diesen Raum zu schenken.
Denn: Was ist wirklich wichtig in deinem Leben?
